Slope Spots - en détail

Auf dieser Seite werden wir einige Hangflug-Spots der Slope Soaring Sweet Spots-Map genauer vorstellen. Wie immer, gibt es auch hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder Fehlerfreiheit, denn wirklich gut kennt man einen Spot ja erst dann, wenn man dort etliche Flüge bei den unterschiedlichsten Bedingungen (Jahreszeit, Uhrzeit, Wetter, Wind, Modell) gemacht hat – was dann mehr oder weniger nur auf den sogenannten "Haushang" zutrifft (glücklich die, die hier den Plural einsetzen können 😉).
Also, b
itte beachten: Wir werden hier logischerweise keine Hänge vorstellen, die wir nicht selbst kennen, aber trotzdem: allgemeine Informationen zu den Spots sind meist nachprüfbar und verändern sich kaum, Erfahrungen bezüglich der Start-, Lande- und Flugbedingungen hingegen sind immer subjektiv und variieren in einem weiten Bereich – aus den oben genannten Gründen. Nichtsdestotrotz wollen wir euch unsere ganz individuelle Bewertung der Hangflug-Spots als Gesamtpaket nicht vorenthalten ( ★... ok, ★... gut, ★✫... sehr gut, ★... grandios).
Anmerkungen, Erfahrungen, Zusätze, Fehlerhinweise, Aktualisierungen etc. sind natürlich sehr willkommen! Kontakt: E-Mail an more.rc.soaring(at)gmail.com.

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Inhalt / Übersicht

Slowenien:
- Mangart
- Velika Planina

Italien:
- Kolovrat

Österreich:
- Hoamalm
- Bürgeralm / Zlackensattel
- Sommeralm
- Laireiteralm - Naturplatzl
- Stuhleck
- Schloffereckpass
 

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Mangart Slowenien

Der Mangart liegt im Nordwesten von Slowenien in den Julischen Alpen und ist der vierthöchste Berge des Landes. Die exponierte Position der Startstelle verspricht hochalpines Fliegen mit grandiosem Bergpanorama.

Die 12 Kilometer lange, durchgehend asphaltierte, aber schmale Mangart-Mautstraße (10 €) führt hinauf zu einem Sattel, der auf 2072 Meter Seehöhe liegt. Die Straße ist in Slowenien sehr bekannt, da sie die höchste des Landes ist, dementsprechend ist hier trotz Maut bei gutem Wetter mit einigem Verkehr zu rechnen. Achtung, mit breiten PKWs oder gar Campingbussen sowie bei viel Andrang ist es sehr grenzwertig dort hochzufahren, da man immer wieder bei Gegenverkehr ein Stück zurücksetzen muss und wer dann zu Nervenflattern bei ausgesetzten Straßenstücken ohne Leitplanken neigt, für den ist das nicht wirklich zu empfehlen. Für alle anderen – inklusive Hangflieger (die sind ja an luftige Höhen gewöhnt 😎), ist das Befahren der Straße selbst schon ein grandioses Erlebnis. Oben angekommen hat man tolle Ausblicke auf die darunter liegenden Täler und kann natürlich auch Wander- oder Bergtouren unternehmen.

Für den Hangflug ist eine Stelle knapp oberhalb des Parkplatzes "Za Sedlom" bekannt. Dort starten auch Paragleiter, die dann ins Koritnica Tal Richtung Bovec nach Süden fliegen. Wir fanden Anfang August am Nachmittag hervorragende Flugbedingungen mit heftigem anabatischen Wind und Thermik mit Wolkenbildung bei angenehmen 20 Grad Außentemperatur vor. Das Fluggebiet erscheint anfangs recht eng zu sein, wenn man allerdings weiter ins Tal raus fliegt (das geht natürlich nur, wenn es dort auch trägt), dann ist auch für mehrere Modelle genügend Platz in der Luft. An diesem Tag waren wir aber die einzigen mit Fluggeräten vor Ort. An der Kuppe neben der Startstelle (im Bild unten links)  konnten wir mit dem Pace VX auch ein paar DS-Kreise fliegen. Auf der Kuppe kann man auch starten, das ist aber nur was für gänzlich Schwindelfreie. Die Landefläche an diesem Sattel ist eine weiche, an vielen Stellen ebene und völlig steinfreie Wiese. Die Einteilung im Anflug ist aber kniffelig, da man im Lee heftig herum gebeutelt wird – das war auch die Ursache für die Stecklandung, wie sie im Video zu sehen ist.

Die ganze Region ist eine außerordentlich schöne, weitgehend naturbelassene Berg- und Flusslandschaft mit vielen Möglichkeiten entspannte Urlaubstage zu verbringen. Und in der Luft ist dort viel los: Segelflieger, Paragleiter und auch einige Spots für den RC-Hangflug!

Der kurze, aber steile Aufstieg zum Startplatz ist in zehn Minuten erledigt.


Grandioser Ausblick: Die Startstelle liegt gegenüber dem markanten Gipfel des Jalovec.
Man befindet sich mehr als 1000 Höhenmeter über dem
Koritnica Talgrund. 😎

 

Infobox - Mangart

Hang-Typ: sehr große Hangüberhöhung, mittelgroßer Flugbereich, mittelstark ausgeprägte Hangkante, hochalpines Gelände
Anzahl der Startstellen: 1+
Eignung: Experten
Starthöhe: 1950 m
Hangrichtung: Süd - Südost, Anströmung durch Talwindsystem
Landesituation: große steinfreie Wiese; Anflug im Lee kann je nach Wind trickreich sein
Außenlandemöglichkeit: keine
Dynamic Soaring: ev. möglich
Gehweg vom Parkplatz: 10 Minuten, 60 Höhenmeter
Kosten: 10 € für Mautstraße
GPS-Position: 46.4333, 13.64048
Land: Slowenien
Wertung: ★


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Hoamalm – Österreich

Im Großarltal, einem Nord-Süd Tal im Bundesland Salzburg gibt es ein paar Hangflugspots, die inzwischen auch einem größeren Publikum bekannt sein dürften. Nicht nur wegen der aktiven Werbung der Tourismusregion und Hotels für das Hangfliegen im Tal, sondern auch wegen der regelmäßig  veranstalteten sog. Modellsegelflieger-Freundschaftstreffen, ist das Großarltal längst kein Geheimtipp mehr. 

Insgesamt werden im Tal sechs verschiedene Hangflugplätze beworben. Die Erreichbarkeit der Plätze ist sehr unterschiedlich, teils müssen Lifte oder Sammeltaxis benutzt werden.
Für alle ausgewiesenen Plätze hat der MFV Großarl einen sog. Artikel 16 Bescheid der Austro Control erwirkt, d.h. man kann dort den Flugraum bis zu 300 m über Standort des Piloten nutzen. Ab zehn Kilo Fluggewicht muss eine ACL-Leuchte am Flugmodell angebracht sein. Das max. zulässige Gewicht ist 25 kg.

Wir wollen hier eine Flugwiese oberhalb der sogenannten Haomalm vorstellen, die man recht einfach mit dem PKW erreichen kann.

Die Startstelle liegt auf 1160 Metern Seehöhe und kann im Prinzip ganzjährig beflogen werden, aber die Wiese wird auch als Weide benutzt und kann, im Frühling oder im Herbst, wenn die Tiere wieder von den höhergelegenen Almen zurückkehren, mit Weidevieh blockiert sein. Im Winter wiederum wird kaum jemand den Forstweg durch den Schnee hochstapfen...
Grundsätzlich ist man hier aber eine gerne gesehener Fluggast, schließlich hat man auch 5 € Gebühr bei der Homalm zu entrichten. Früher war die Gebühr gleichzeitig ein Konsumationsgutschein auf der Alm, der Ausschank wurde aber vor einiger Zeit eingestellt. Selten, aber doch, kann man auch Paragleiter antreffen, dann muss man natürlich aufeinander besondere Rücksicht nehmen. Der 10-minütige Anmarsch vom Parkplatz aus erfolgt auf einer flach ansteigenden Schotterstraße und wird meist mit bereits zusammengebauten Modellen erledigt.
Auf der steinfreien Wiese gibt es eine kleine Hangkante, hinter der das Gelände etwas abflacht – hier wird gestartet und gelandet. 

Das Besondere an diesem Flugspot ist seine Nordlage. Beim Fliegen hat man also die Sonne im Rücken, gut für die Augen, aber doch eher ungewöhnlich. Der Aufwind hier ist nämlich kein direkt-thermischer, sondern er entsteht durch das regionale Talwindsystem. Der Hang stellt sich in einer Kurve des Großarltals der Luftströmung des Talwinds direkt in den Weg: Die Luftströmung muss hier teilweise nach oben ausweichen - und genau deshalb wollen wir hier fliegen! Vormittags baut sich bei Sonnenschein im Großarltal der Talwind auf - die Praxis zeigt aber durchaus, dass das nicht immer so ist: Jahreszeit, überregionaler Wind (Föhn!) und Schichtungsstabilität spielen auch eine Rolle. Und ist kein Talwind vorhanden, kann man hier leider auch keine großartige Thermik erwarten.
Die Landung erfolgt schräg hangaufwärts, also gegebenfalls mit einer ordentlichen Portion Rückenwind, dementsprechend muss man sehr sorgfältig den Landespeed beachten.

 

Der Weg zur Startwiese ist nicht weit, trotzdem - quasi aus dem Auto raus zu starten,
so wie das manche gerne hätten - gibt es erfreulicherweise hier nicht.
In der Häusergruppe unter der Startstelle befindet sich die Hoamalm.



Der Blick Richtung Norden über den Talausgang zum Salzachtal hinaus.
Von der kleinen Geländekante aus wird gestartet und gelandet.
Auch mit größeren, schnelleren Modellen ist das Fliegen hier möglich. Aber beim
Landen heißt's dann gut aufpassen!



Infobox - Hoamalm

Hang-Typ: große Hangüberhöhung. mittelgroßer Flugbereich, keine Hangkante
Eignung: Einsteiger, Fortgeschrittene, Experten
Anzahl der Startstellen: 1
Starthöhe: 1160 m
Hangrichtung: Nord, Anströmung durch Talwindsystem
Landesituation: große, steinfreie Wiese; Anflug kann je nach Wind schwierig sein
Außenlandemöglichkeit: ja
Dynamic Soaring: nein
Gehweg vom Parkplatz: 10 Minuten, 35 Höhenmeter
Kosten: 5 € Fluggebühr
GPS-Position: 47.2734, 13.22451
Land: Österreich
Wertung: ★

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Velika Planina Slowenien

Die Velika Planina, deutsch Großalm, ist ein Gebiet am Südrand der Steiner Alpen in Slowenien. Auf einer hügeligen Hochebene mit vielen Almhütten wird über einem großen, nach Südwesten ausgerichteten Talkessel geflogen, hier gibt es gute Bedingungen für den Hangflug.

Der Talkessel sorgt für sehr gute Thermik, bei stärkerem Wind trägt auch der Hang ohne großen Thermikeinfluß. Gestartet wird über einen Zaun, gelandet auf nahezu steinfreien Almwiesen im Lee. Die meiste genutzte Startstelle ist zu Fuß ab dem Parkplatz in ca. 1 Stunde auf Forststraßen und Wanderwegen zu erreichen. Auch von Norden her ist der Zugang zu der Startstelle möglich und vom Westen kann man mit einem Sessellift auf den Berg fahren – was aber den Zugang auch nicht schneller oder einfacher macht.
Hinter der stark ausgeprägten Hangkante wird auch oft DS geflogen, dann muss man ganz besonders auf die Wanderer achten! An Wochenenden bei schönem Wetter sind hier nämlich sehr viele Ausflügler im Gebiet. 300 Meter hinter der Startstelle liegt die populäre Hirtenalm Domžalski Dom, auf der man auch übernachten kann.
Weitere Startstellen befinden sich weiter westlich und ein wenig höher, hier sind die Landemöglichkeiten aber eingeschränkt.


Nach einer einstündigen Wanderung erreicht man die Hangkante.
Anhand der vielen Hütten, Straßen und Wege auf dem
Hochplateau kann man schließen, dass hier touristisch ziemlich viel los ist.
Wer es lieber ruhig und einsam mag, sollte anderswo fliegen ...


In der Nähe der zweiten Startstelle, weiter oben am Berg, gibt es coole Flugspots.
  Das Landen ist dort aber schwierig. Links sieht man die Forstsetzung der Hangkante.

 

Infobox - Velika Planina

Hang-Typ: große Hangüberhöhung, großer Flugbereich, stark ausgeprägte Hangkante, Almengebiet & alpines Gelände
Anzahl der Startstellen: 2+
Eignung: Fortgeschrittene, Experten
Starthöhe: 1520 m
Hangrichtung: West-Südwest
Windrichtungen: Südwest, West, Nordwest

Landesituation: große, fast steinfreie Wiese
Außenlandemöglichkeit: nein
Dynamic Soaring: ja
Gehweg vom Parkplatz: 1 Stunde, 240 Höhenmeter
Kosten:
7 € Parkgebühr
GPS-Position:
46.28983, 14.65227
Land: Slowenien
Wertung: ★

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Bürgeralm / Zlackensattel Österreich

Im steirischen Hochschwabgebiet liegt die Aflenzer Bürgeralm, die über eine Mautstraße erschlossen ist. Ein imposanter, nach Südwesten abfallender Talkessel produziert bei entsprechender Wetterlage verlässlich Thermik und sorgt für laminaren Hangaufwind am Berg.

Oben auf der Alm gibt es ein paar Schlepplifte, der Sessellift fährt im Sommer leider nur am Wochenende zu eingeschränkten Zeiten vom Tal auf den Berg hoch. Die Anfahrt mit dem Auto über die kostenpflichtige Schotterstraße ist deshalb die praktischere und auch kostengünstigere Variante. Der weitere Aufstieg zu Fuß, mit dem Flugzeug und Gepäck am Rücken, ist recht beschwerlich, ziemlich steil und auch fast ohne Schatten (Sonnenschutz nicht vergessen), aber dafür wird man am Ziel mit einer malerischer Berglandschaft und einem Fluggebiet wie aus dem Bilderbuch belohnt.
Der Weg geht anfangs eine Zufahrtsstraße entlang und man hat nicht den Eindruck sich in alpinem Gelände zu befinden. Oben beim Schönleitenhaus hingegen öffnet sich plötzlich der Blick hinunter in den großen Talkessel und auf das Hochschwabmassiv. Das Gelände wird hier abseits der Wege sehr steil und man sollte deshalb dort keinesfalls versuchen in den Kessel abzusteigen. Hier ist akute Absturzgefahr vorhanden! Eine mögliche Außen- bzw. Bruchlandung unterhalb der Hangkante sollte man deshalb schon vorab als Totalverlust des Modells einkalkulieren. In der Nähe der Hütte wird ebenfalls geflogen, oft sind hier auch Paragleiter und Drachenflieger unterwegs. Der 30-minütige, flache Weg weiter zum Zlackensattel lohnt sich durchaus, weil man hier mit den besten Flugbedingungen und satten Aufwind rechnen kann. Beim Schönleitenhaus ist bei gutem Wetter einiges los, in Richtung Sattel hingegen wird es richtig einsam - Besuch kriegt man hier nur von manntragenden Segelflugzeugen, die dann aber schnell, nach ein paar Kreisen im Aufwind, weiterfliegen.
Gelandet wird in flachen Wiesen, aber Achtung, man ist auf einer Alm, man muss auf Weidevieh achten. Am Zlackensattel ist übrigens auch DS (Dynamic Soaring) im Lee möglich.

Also... wer gerne ausgedehnetes Wandern, spektakuläres Bergpanorama und alpinen Hangflug kombinieren möchte, wird hier voraussichtlich sein Eldorado finden ...

 

Der Aufstieg erfolgt anfangs auf der Zufahrtsstraße zur Hütte. Hat man das
Schönleitenhaus erreicht, kann man über Wiesen und Steige weiter zum Sattel wandern.


 

In der Bildmitte, oberhalb des dunkelgrünen Latschenbewuchs, liegt der
Zlackensattel. Aber auch im Vordergrund, in der Nähe der Hütte, wird geflogen.
Vorsicht! Der Kessel fällt teilweise senkrecht vom Almplateau ab.


 

Infobox - Bürgeralm / Zlackensattel

Hang-Typ: sehr große Hangüberhöhung, sehr großer Flugbereich, stark ausgeprägte Hangkante, Almengebiet & hochalpines Geände
Anzahl der Startstellen: 2+
Eignung: Fortgeschrittene, Experten
Starthöhe: 1810 m / 1746 m
Hangrichtung: West-Südwest
Windrichtungen: Süd, Südwest, West, Talwindsystem

Landesituation: große Wiesen, teilweise hohes Gras, auf Weidetiere achten!
Außenlandemöglichkeit: nein
Dynamic Soaring: nein / ja
Gehweg vom Parkplatz: 1 Stunde, 265 Höhenmeter / 1,5 Stunden, ca. 300 Höhenmeter
Kosten:
7 € für Mautstraße
GPS-Position:
47.5832, 15.22671 / 47.59777, 15.22741
Land: Österreich
Wertung: ★

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Sommeralm Österreich

Nordöstlich von Graz liegt ein großes Almgebiet, das als Revier für den RC-Hangflug bekannt ist - das wird sogar in einem Wikipediaeintrag erwähnt. Eine großteils waldfreie Berglandschaft, bestehend aus insgesamt 125 Almen, bietet viel Platz und gute Voraussetzungen für den Modellflug in Thermik und Aufwind. Die bekannteste Startstelle ist am Plankogel in ca. 1.500 Metern Seehöhe, hier finden auch F3F Wettbewerbe statt.   

Die Almenregion ist für den Verkehr gut erschlossen und die Anfahrt mit dem Auto kann aus verschiedenen Richtungen erfolgen. Da es sich um eine großes, intensiv genutztes Freizeitgebiet handelt, ist auf der Sommeralm immer was los. Beim Plankogel ziehen sich die Modellflieger etwas hinter einen Zaun zurück und sind dann recht ungestört, ansonsten muss man auf Wanderer und Kühe achten. Aber, wie immer im Gebirge, hängt es maßgeblich vom Wetter, der Jahreszeit und dem Wochentag ab, wie viele Wanderer oder Flugkollegen man antrifft.
Der Aufstieg zum Plankogel ist recht einfach, wenn auch recht steil, weshalb teilweise auch direkt bei der Stoakoglhütte, gleich neben der Straße, geflogen wird. Die Landebedingungen sind unterschiedlich, am Plankogel z.B. hat man es mit Buckelwiesen zu tun, die weniger stabile Flugzeuge bei flotten Landemanövern nicht immer unbeschadet überstehen. Es gibt aber genau dort am Plankogel einen kleinen, ebenen Bereich, nur ein paar Meter groß, den man dann tunlichst genau anfliegen sollte - nicht einfach, doch so lernt man punktgenau zu landen. 😓
Bezüglich Windrichtungen und Startstellen: Markus Golec, ein Modellflieger aus der Region, hat sich die Mühe gemacht eine Übersichtskarte mit den fliegbaren Windrichtungen auf der Sommeralm zu zeichen, auch ein paar Bilder der Startstellen hat er auf seine Website gestellt.
Ja, mehrere Startstellen - je nach Windrichtung, sind etabliert, trotzdem macht es Sinn, die ganze Region mit dem Flugzeug am Rücken zu erwandern und so noch weitere Spots für das Fliegen zu entdecken. Im Wesentlichen wird man dabei von der Sommeralm an den Bergrücken entlang bis zur Teichalm bzw. dem Heulantsch spazieren, wo ebenfalls geflogen wird. Zudem gibt es etwas weiter unten im Ort Brandlucken ein paar Gasthöfe und auch ein Hotel, in die sich die Modellflieger einquartieren, wenn Wettbewerbe auf der Sommeralm am Programm stehen. Selbst dort gibt es Wiesen, auf denen der Gast mal eben ein Runde in der Luft drehen kann. 

Summa summarum ist die Sommeralm eine vielseitige, beliebte und interessante Region für Hangflugbegeisterte, allerdings gibt es einerseits spektakulärere, andererseits bezüglich der Thermik- und Windverhältnisse verlässlichere und wegen der Landesituation unkritischerer Fluggebiete.

 

Ein Blick von oben auf das Fluggebiet am Plankogel. Je nach Windrichtung wird von
unterschiedlichen Stellen aus gestartet. Der Wald wurde hier übrigens schon im Mittelalter
für die Glasherstellung gerodet. Heute ist die Region eine riesige Almenlandschaft.

 

 

Infobox - Sommeralm

Hang-Typ: große Hangüberhöhung, großer Flugbereich, verschieden stark ausgeprägte Hangkanten, Almengebiet
Anzahl der Startstellen: mehrere
Eignung: Fortgeschrittene, Experten
Starthöhen: ~ 1500 m
Hangrichtungen: Nordwest, Süd, Südost
Windrichtungen:
Nordwest, West-Südwest
Landesituation: große Wiesen, teilweise Steine und Buckelwiesen, viele Weidetiere
Außenlandemöglichkeit: teilweise ja
Dynamic Soaring: nein
Gehweg vom Parkplatz: 15 Minuten, 70 Höhenmeter
Kosten: keine

GPS-Position:
47.3529, 15.55906
Land: Österreich
Wertung: ★

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Laireiteralm - Naturplatzl Österreich

Im Großarltal gibt es einige Hangflugspots, die inzwischen in der Szene recht bekannt sein dürften - nicht nur wegen der aktiven Werbung der Region für das Hangfliegen, sondern auch wegen der regelmäßig veranstalteten sogenannten Modellsegelflieger-Freundschaftstreffen.

Insgesamt werden im Tal sechs verschiedene Hangflugplätze beworben. Die Erreichbarkeit der Plätze ist sehr unterschiedlich, teils müssen Lifte oder Sammeltaxis benutzt werden.
Für alle ausgewiesenen Plätze hat der MFV Großarl einen sog. Artikel 16 Bescheid der Austro Control erwirkt, d.h. man kann dort den Flugraum bis zu 300 m über Standort des Piloten nutzen. Ab zehn Kilo Fluggewicht muss eine ACL-Leuchte am Flugmodell angebracht sein. Das max. zulässige Gewicht ist 25 kg.

Zum höchstgelegenen Startplatz auf  über 1.900 Meter Seehöhe, dem sogenannten "Naturplatzl" kommt man entweder mit dem Lift oder als Gast des Hotels Gratz mit einem Sammeltaxi. Die Gondel bietet Platz für (Modell-)Teile bis zu 2 Meter Länge, aber nach Absprache mit den Großarler Bergbahnen können gegen eine Gebühr auch größere Modelle mit einer speziellen Lastengondel auf den Berg transportiert werden. Leider ist die Berg- und Talfahrt recht teuer: 28 Euro sind zu berappen, wenn man dann noch Begleiter mitnimmt, wird so ein Hangflugtag richtig kostspielig. Noch dazu ist man auf die Fahrzeiten des Lifts eingeschränkt - der ist nämlich je nach Saison nicht jeden Tag und prinzipiell nur von 8:30 bis 16:30 Uhr in Betrieb.
Die Landewiese ist eine gemähte, riesengroße, steinfreie "Skipiste" direkt hinter der Hangkante. Ganz easy: Landen kann man hier so wie auf einem leicht ansteigenden Modellflugplatz in der Ebene - das ist schon sehr außergewöhnlich für einen Hangflugspot in dieser Höhenlage, "first class" sozusagen. Schilder warnen Wanderer vor den Modellflugaktivitäten, und das ist auch notwendig, denn zum Landen muss man eine Straße bzw. einen Wanderweg überfliegen. Man spürt, dass unser Hobby hier willkommen ist, aber hey - schließlich ist man ja auch ein Tourismusfaktor für das ganze Tal! Dementsprechend wird man hier tendenziell eher die betuchtere Klientel, oft auch von weither angereist, antreffen. Eine Menge Zuschauer gibt es meist auch, denn das Naturplatzl ist ein Rastplatz mit vielen Sitzgelegenheiten, Schaukeln usw.
Wer so eine Atmosphäre mag und es sich auch finanziell leisten will/kann, wird vielleicht auch nächstes Jahr wieder beim Naturplatzl vorbeischauen. 😗

 

Das Naturplatzl im Großarltal ist ein "first class" Hangflugspot - leider muss
man tief in die Tasche greifen, um auf den Berg zu kommen.


 

Infobox - Lareiteralm - Naturplatzl

Hang-Typ: sehr große Hangüberhöhung, großer Flugbereich, stark ausgeprägte Hangkante, alpines Gelände
Anzahl der Startstellen: 1
Eignung: Fortgeschrittene, Experten
Starthöhe: 1913 m
Hangrichtung: Süd
Windrichtungen:
Südost, Süd, Südwest
Landesituation: große, steinfreie Wiese
Außenlandemöglichkeit: nein
Dynamic Soaring: nein
Gehweg ab Bergstation: 15 Minuten, 65 Höhenmeter
Kosten: 28 € für Gondel/Lift

GPS-Position:
47.22667, 13.16107
Land: Österreich
Wertung: ★

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Stuhleck Österreich

Das Stuhleck ist ein Berg, an dem fast immer was geht - sprich, er ist prinzipiell bei allen Windrichtungen befliegbar. Ein weiterer Pluspunkt ist, dass man mit dem PKW bequem bis zu den Startstellen fahren kann. Wo sonst kann man mit dem Auto direkt einen 1800er Gipfel mit Hangflugmöglichkeit erreichen (mehr dazu weiter unten...)? Überlaufen ist der Berg trotzdem nicht, denn die Auffahrt ist zeitintensiv und größere Städte sind doch ein ganzes Stück entfernt.

Die Maut für die Schotterstraße, die beim Pfaffensattel abzweigt, ist gleich nach dem Eintreffen auf dem Berg in der Gipfelhütte zu bezahlen. Selbstverständlich sollten gerade wir als Hangflieger das sofort erledigen, schließlich ist es wichtig keinesfalls negativ aufzufallen, zu viel Fluggebiete sind leider durch eine arrogante "Jetzt komme ich"-Mentalität und/oder rücksichtsloses Verhalten von sogenannten "Kollegen" für den Hangflug gesperrt worden.

Das Stuhleck ist zusammen mit dem Wechsel und Pretul (ja, auch auf die kann man mit dem PKW hochfahren, sie sind aber für den Hangflug, ob des flacheren Geländes im Gipfelbereichs, nicht ganz so beliebt...) einer der östlichsten Gipfel der Alpen, der noch über die Waldgrenze hinausragt. Das Stuhleck fällt in mehreren Richtungen steil ab, das sind ideale Voraussetzungen für starken anabatischen Wind oben am Berg. Freilich ist die erreichbare Startüberhöhung durch reine Hangaufwinde und den Gipfelstart begrenzt - Thermik sollte aber je nach Bedingungen auch auffindbar sein, dann geht es höher hinauf, aber wie die Praxis zeigt, ist das etwas tricky auszufliegen. Da wir uns an die europäischen Hangflugregeln mit max. 120 Metern Abstand zum Terrain halten müssen, ist beim Fliegen im Gipfelbreich wie hier am Stuhleck aber ohnehin oben leider der Deckel drauf. 😞

 

Am Stuhleck fliegt man im Gipfelbereich, dadurch ist nahezu bei allen Windrichtungen Hangflug
möglich. An der markierten Stelle gibt es steinfreie Wiesen - hier startet man bei
Südost-, Süd- und Südwestwind.
  

 

Bitte einmal Hovern die Hangkante entlang? Auch das geht am Stuhleck!
Dank Butterly am F5J-Flugzeug und konstanter, laminarer Anströmung - hier am Südhang.

 

Der Blick in Richtung Nordwest. Hier fällt das Gelände flacher ab. Grundsätzlich sind die
Bedingungen hier ungünstiger als am Südhang. Buckelwiesen und Steine erschweren die Landung.
 

 

Infobox - Stuhleck

Hang-Typ: sehr große Hangüberhöhung, sehr großer Flugbereich, mittelstark ausgeprägte Hangkante bzw. Gipfelregion, alpines Gelände
Anzahl der Startstellen: mehrere
Eignung: Einsteiger, Fortgeschrittene, Experten
Starthöhen: 1700-1780 m
Hangrichtung: alle, außer West
Windrichtungen:
alle
Landesituation: Wiesen, teilweise steinig
Außenlandemöglichkeit: nur an der Südflanke
Dynamic Soaring: nein
Gehweg vom Parkplatz: kurz
Kosten: 5 € für Mautstraße

GPS-Position:
47.57484, 15.79615
Land: Österreich
Wertung: ★★✫

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Schloffereckpass Österreich

Endlich - der Wunsch so mancher "gehfauler" Hangflieger geht hier in Erfüllung: vom Auto raus das Modell direkt in den Aufwind bzw. die Thermik zu schieben. 

Aber Monent mal... dann steht man beim Fliegen ja direkt am Parkplatz oder knapp daneben, wenn man die Wiese hinuntergeht und das fühlt sich atmosphärisch bedauerlicherweise mehr nach einem Autobahnrastplatz als nach einer coolen Hangflug-Location an. Obwohl die Gegend recht abgelegen ist, gibt es nämlich auf der Straße eine Menge Verkehr und viele Autofahrer halten am Parkplatz an, um einen Blick vom Aussichtspunkt hinunter ins Tal zu werfen. Also... Zuschauer garantiert!
Das Gelände fällt gleichmäßig flach und in einem weiten Kessel ca. 500 Höhenmeter Richtung Pöllau ab. An sonnigen Tagen gibt es hier gute Chancen, einen großartigen Thermikflug abliefern zu können. Für das Fliegen im reinen Hangaufwind ist das Gelände zu flach. Außerdem: ins Tal sollte man sich nicht zu weit raus wagen - zwei Gehöfte sind nur gut 350 Meter von der Startstelle entfernt.

 

Richtung Süden gibt es im Vorfeld des Hangs viele Felder die Thermik erzeugen.
Passt der Wind noch dazu,
ergibt das gute Aufwind- und Thermikverhältnisse oben am Pass. 



 

Blick von der Startstelle aus Richtung Pöllau.


Infobox - Schloffereckpass

Hang-Typ: mittelgroße Hangüberhöhung, mittelgroßer Flugbereich, keine Hangkante
Anzahl der Startstellen: 1
Eignung: Einsteiger, Fortgeschrittene, Thermikflieger
Starthöhe: 994 m
Hangrichtung: Süd
Windrichtungen: Südost, Süd, Südwest
Landesituation: steinfreie Wiese
Außenlandemöglichkeit: keine
Dynamic Soaring: nein
Gehweg vom Parkplatz: sehr kurz
Kosten: keine
GPS-Position: 47.36662, 15.78649
Land: Österreich
Wertung: ★
 

 

 

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Kolovrat Italien / Slowenien

Genau an der Grenze zwischen Italien und Slowenien liegt in der Nähe der Stadt Tolmin der großteils baumfreier Bergrücken Kolovrat. Der Wald wurde hier oben im 1. Weltkrieg gerodet, um militärische Stellungen besser ausbauen zu können. Ein Museum erinnert ganz in der Nähe an die grausamen Kämpfe von damals. Heute kreuzt der "Weg des Friedens" den Berg und es ist still und beschaulich dort oben. Bei guter Sicht kann man die rund 60 Kilometer entfernte Adria in der Ferne erahnen.

Die Anfahrt zum Hang erfolgt über schmale Straßen, die letzten Kilometer sind nur mit einem kleinen Auto machbar und bei Gegenverkehr gibt es so gut wie keine Ausweichen! Aber zum Glück ist ja nicht jeder mit einem riesigen Wohnmobil unterwegs.
Die Thermikbedingungen in den Ausläufern der julischen Alpen sind bekannt gut - bei Paragleitern eine Region in die die auch von weither angereist wird.
Kommt der Wind aus Richtung Süd bis West, wird von der nur ein paar Kilometer entfernten italienischen Tiefebene bei entsprechender Sonneneinstrahlung warme Luft antransportiert, die für Dauerthermik am Kolovrat sorgt. Der Bergrücken steht dann im Wind wie eine riesige Abrisskante - entsprechend gut geht es hier nach oben.
Für die Landung gibt es einige flache und steinfreie Bereiche, die sollte man dann aber auch genau treffen, denn in den Wiesen gibt es hier immer wieder größere Vertiefungen und Löcher. Ein Quick-Check der in Frage kommenden Landezonen sollte vor einem Start ohnehin Routine sein, ist hier aber dringendst angeraten. 

"Keep ist simple!" war immer unser Motto, sowohl beim Modellbau selbst, als auch bei der Mobilität. Und ja, selbst in einem kleinen Auto kann man mehrere Segelflugmodelle samt Urlaubsgepäck für 2 Personen transportieren. Wir bauen für alle unsere Modelle möglichst eng geschnittene, quaderförmige, stabile Kartonboxen, da geht sicher nichts kaputt beim Transport. Am Kolovrat hatten wir z.B. einen Orca von Aer-O-Tec mit dabei - nicht wirklich ein kleines Modell mit seinen bis zu 4 Metern Spannweite. Nicht unwesentlich beim Hangflug allgemein ist auch, dass man ein Model wählt, mit dem man relativ langsam landen kann, denn eine Landung mit Schaden ist am Hang mit nicht perfekten Landewiesen schnell passiert und der Frust dann entsprechen groß. Je höher die minimale Landegeschwindigkeit, desto größer das Bruchrisiko... Deshalb sind leichte und dennoch stabile Modelle (in GFK/CFK, Flügel am besten in Hartschale), die man gegebenenfalls ordentlich ballastieren und dann auch schneller bewegen kann, eine gute Wahl. Der Orca fällt in diese Modellkategorie und ist damit maximal flexibel: Landungen sind unballastiert bei etwas Gegenwind in Schrittgeschwindigkeit möglich, mit Zuladung marschiert er aber auch sehr gut vorwärts. Nurflügler, kleine Modelle, Elapor-Flieger etc. sind, was die Landung betrifft, natürlich nochmals eine Größenordnung unempfindlicher, aber wer will schon an einem so weitläufigen Hang wie dem Kolovrat mit einem Easyglider herumgurken 😠?

 

Mehrere Startstellen auf dem Bergrücken bieten sich an. Die ganze Region ist auch bei
Paragleitern beliebt und bekannt für viel Thermik.


Startplatz mit Blick bis zur Adria: Die Anfahrt ist mühsam, aber wer es bis hierher geschafft hat,
wird mit einem außergewöhnlichen Flugerlebnis belohnt. Das Wolkenbild verrät: hier geht's
richtig rauf...
 


Infobox - Kolovrat

Hang-Typ: große Hangüberhöhung, sehr großer Flugbereich, Bergrücken/Gipfelbereich
Anzahl der Startstellen: mehrere
Eignung: Fortgeschrittene, Experten
Starthöhe: 1118 m
Hangrichtung: Südwest
Windrichtungen: Süd, Südwest, West
Landesituation: Wiese, ein paar Steine, auf Vertiefungen/Löcher achten!
Außenlandemöglichkeit: keine
Dynamic Soaring: nein
Gehweg vom Parkplatz: kurz
Kosten: keine
GPS-Position: 46.18898, 13.64314
Land: Grenze Italien / Slowenien
Wertung: ★✫
 

 

 

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Disclaimer

Diese Seite bietet Informationen zum Auffinden von Orten, an denen RC-Hangflug betrieben wird, sowie weiterführende Links. Die eingetragen oder verlinkten Daten sind möglicherweise nicht immer genau oder sogar falsch. In keinem Fall kann aufgrund einer Ortsangabe auf dieser Seite das Recht abgeleitet werden, dort mit einem Flugmodell fliegen zu dürfen. Jeder Pilot muss sich vor einem Start selbst über die Gesetzgebung informieren, die an dem Ort und dem Datum gilt, an dem er mit einem Modellflugzeug fliegen will.
Die jeweiligen nationalen Regelungen für den Modellflug werden derzeit laufend "adaptiert", leider in Richtung mehr Einschränkungen und Kontrollen - wir raten jedem zu einer eingehenden gebietsspezifischen Recherche, besonders dann, wenn geplant ist in bisher unbekannten Gebieten zu fliegen. Als Recherchegrundlage für Deutschsprachige bieten sich dazu die Diskussionsthreads im Hangflugforum von RC-Network an.

 




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