4. Mai 2025

T-Race 21

Mit der T-Race-Reihe legte Aer-O-Tec mit 2021 eine neue Modellserie auf. Mit aus dem F5J-Bereich stammenden Profilierungen und dem designprägenden T-Leitwerk, will man gutes Handling, sowie hervorragende Allroundeigenschaften auch bei kleineren Modellen verwirklichen - so wie man es von den größeren (Ikura, Orca, Satori, Delphin) Eder/Steidle-Konzepten kennt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die kleineren Modelle T-Race 21 und 23 der Reihe übernehmen jeweils die Außenflügel der Delphin-Serie, die wiederum auf dem Satori aufbauen, der bekannt dafür ist, einer der dynamischten F5J/F3J-Modelle zu sein. Das Konzept des Satori ist allerdings um die 15 Jahre alt - als Profil wurde und wird der sogenannte M2681 Strak (2,6% Wölbung, 8,1% Dicke) verwendet, der sich aber über die Jahre so bewährt hat, dass er sich eben jetzt auch in den kleineren T-Race Modellen wiederfindet. Ob man daraus einen leistungsstarken, kleinen Allrounder machen kann? Das Konzept geht offenbar auf, zumindest in den Online-Foren finden sich durchwegs positive Erfahrungsberichte. 

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Bewertung für die Bauteile und die Konstruktion
( ++ = fantastisch, + = gut, o = mittel, - = schlecht)

Rumpf:
++ innenliegende Anlenkung des Seitenruders
+ fertig eingebaute Anlenkung des Höhenruders mittels Umlenkhebel, wenig Spiel
+ stabil (nötig beim T-Leitwerk), aber auch leicht
+ 2,4 Ghz friendly Kevlar/GFK Front
+ Rumpföffnung unter dem Flügel für leichten Zugang zu den Leitwerksservos
+ groß genug, damit alles Platz findet (inklusive Eigenbau-Ballast)
o Rumpfnaht
- ein paar Lunker an der Oberfläche (unten und am SLW)

Haube:
+ passt genau
o Befestigung innenliegend mit Metalldraht

Flügel:
++ perfekte Oberfläche
++ große Steuerflächen
++ Festigkeit vs. Gewicht, Bauweise
+ Gigaflaps Querruder
+ dünner Spalt zw. Querruder und Wölbklappe
+ Servoabdeckungen passen ohne Nacharbeit
+ Verbinder, Zentrierstifte und Aussparungen für Stecker passen ohne Nacharbeit
+ Flächenteile gleich schwer
+ 3 unterschiedliche Verbinder erhältlich
+ innenliegende iDS Anlenkungen
+ Special-Edition im Ikura Design
o nur eine Bauweise erhältlich (C120-strong)
o sauber verarbeitete Nasen- und Endleiste (Endleisten sind m.E. etwas dick)
- Lackierung nicht symmetrisch, Farbe franst teilweise etwas aus
- keine Ballasttaschen in Schwerpunktnähe in den Tragflächenhälften

Höhenleitwerk:
+ Oberfläche
- umständliches Einhängen des Gabelkopfs bei der Montage

Sonstiges:
++ alle Anlenkungen sind verdeckt ausgeführt
+ Qualität der beiliegenden Kleinteile
+ Einstellwerte des Herstellers bekommt man per E-Mail
+ Komponentenvorschlag seitens Aer-O-Tec
o Preis

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Modifikationen
Wir entschieden uns für die kleinste Variante der Reihe mit 2,15 m Spannweite, den T-Race 21. Der Rumpf ist der gleiche wie beim T-Race 23 (2,35 m Spannweite), was beim kleineren Modell eine bessere Flugstabilität aufgrund der Geometrie verspricht – es gab einen Erfahrungsbericht, dass der 23er dazu neigen soll, um die Hochachse zu pendeln.
Ein Feature des Modells gefiel uns nicht so: Die Ballastierung sollte nur mit einem schweren Verbinder möglich sein, größere Schwerpunktverschiebung inklusive. Ballastkammern in Schwerpunktnähe in den Flügelhälften finden wir besser, die kamen aber offenbar wegen der Übernahme der Flächen vom Delphin nicht infrage. Da der Rumpf aber recht großzügige Platzverhältnisse bietet, waren wir zuversichtlich etwas Ballast dort im Schwerpunkt unterzubringen. Was uns auch schon zu Modifikation eins führt:

Ballastkammer im Rumpf
Nach etwas Tüftelei fand sich Platz, um durch die hintere Rumpföffnung Ballaststangen einschieben zu können. 

Durch das Zurücksetzten der Leitwerk-Servos entsteht genug
Platz in der hinteren Rumpföffnung, um eine Ballastrutsche befüllen zu können.


Das kommt rein: dreimal 106 Gramm Blei-Ballaststangen und 3D-gedruckte
Abstandhalter für eine variable Gewichtszugabe.

 

Ballastkammer hinten
Benutzt man zusätzlich den bei Aer-O-Tec erhältlichen Ballastverbinder (plus 270 Gramm), benötigt man ein Ausgleichsgewicht am Leitwerk. In unserem Fall 12 Gramm, um den Schwerpunkt in seiner Position zu halten (99 mm). In Summe kann man so in den T-Race 604 Gramm zuladen, was schon recht ordentlich ist: Damit bringt man die Flächenbelastung auf 63 g/dm² und damit definitiv auf Hotliner-Niveau.

 Ballastkammer hinten unter dem Seitenruder:
Das Bleigewicht wird einfach und schnell mit einem Tixostreifen fixiert.

Montage und Demontage des Höhenleitwerks
In diversen Online-Foren wurde bemängelt, dass man das Leitwerk wegen des engen Zugangs zum Gabelkopf nur sehr schwer montieren kann. Das stimmt leider und hier hätte man schon von Seiten des Herstellers mehr Hirnschmalz in eine bessere Lösung investieren sollen. Nachträglich kann man an der Situation kaum etwas ändern, aber schließlich fanden wir eine akzeptable Vorgangsweise, um die Montage
möglichst einfach zu gestalten: Man schraubt das Ruderhorn vom HLW-Servo ab und hat so die Möglichkeit, das Anlenkungsgestänge weit über den normalen Ausschlagweg hinaus, oben aus der SLW-Öffnung zu ziehen. Nun hat man genug Spielraum, um den Gabelkopf auseinander zu drücken und in das Ruderhorn einzuhängen - das ganz passiert bei bereits angeschraubten Leitwerk! Anschließend wird das Ruderhorn wieder auf das Servo gesetzt und mit der Schraube gesichert. Durch die Verzahnung der Abtriebswelle des Servos und der Kontrolle der Neutrallage des Höhenruders ist es einfach, wieder die richtige Position für das Ruderhorn zu finden (bei eingeschaltetem Modell!).

Das Höhenruder wird nach der Montage des HLW weit noch oben gedrückt.
Nur so schafft man es, den Gabelkopf in das Ruderhorn einzuhängen.


Die zwei Metallschrauben zur HLW-Befestigung tauschten wir gegen welche aus Nylon. Bei einem Crash kann die Verbindung so gegebenenfalls abscheren und dadurch eventuell den Rumpf und/oder das HLW vor einem Bruch retten.

 

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Flugerfahrung/Handling
Mit den vom Hersteller empfohlenen Ausschlägen und einem Schwerpunkt bei 100 mm wurde der Erstflug absolviert. Gleich beim Start fielen zwei Dinge unangenehm auf: Nach dem Abwurf mit Motor nahm der T-Race die Nase auffällig stark nach oben und auch der Motorsteigflug benötigte einen kräftigen Tiefenrudereinsatz, um nicht in einem Looping zu enden. Weiters waren die Ausschläge (Höhe und Querruder) für meinen Geschmack zu deftig und wurden nach der Landung gleich mal auf 70 % der vorgeschlagenen Werte zurückgenommen. Der Steigflug mit Motor wurde mit einer Programmierung einer eigenen (Motor)-Flugphase optimiert - hierbei wird ein Motor-Tiefenruder-Mischer gesetzt und die Wölbklappen werden in die Speed-Stellung bewegt. Auch etwas Gewicht vorne, was den Schwerpunkt auf 99 mm bringt, hilft dabei.

Mehr gibt es an dieser Stelle dazu, wenn wir etwas Flugerfahrung mit dem T-Race gesammelt haben....


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Technische Daten /Ausrüstung:
Spannweite: 2158 mm
Länge: 1295 mm
Flügelfläche: 38,1
dm²
Leitwerksfläche: 4,4 dm²
Streckung: 12,2
Fluggewicht: 1830 - 2434 g
Ballast: bis zu 604 g
Flächenbelastung: 48 - 63
g/dm²
Schwerpunkt: 99 mm hinter der Flügelvorderkante
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Akku: SLS Quantum 2200mAh/3S1P/11,1V 40C/80C, XT60
Motor: Tenshock EDF TS-EZ1520 - 10T - 4 pol. 4270KV, mit Micro Edition 5:1N
Prop:VM-Pro Prop 13x9
Spinner: VM-Pro Spinner 36/6 mm
Regler: YGE 65 LVT mit BEC
Servos: 
Seite: KST CM509 MG
Höhe: KST CM509 MG
Wölb: KST X10 mini Pro A V8 Digital
Quer: KST X08H Plus V2 Digital
Elektronik: Jeti Duplex R9 EX, 40 cm Antenne

 



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