11. Dezember 2022

Ballast-Update für den Orca

Seit nunmehr 10 Jahren befindet sich ein Orca von Aer-O-Tec in unserem Hangar. Das Modell kann mit drei unterschiedlichen Ansteckohren aufgerüstet werden, die dann Spannweiten von 339, 364 bzw. 395 cm ergeben, wobei die 364-Version von Aer-O-Tec als Update nachgeliefert wurde.


 

Das, und zusätzlich die Option Ballast mit an Bord nehmen zu können, sorgen dafür, dass das ursprünglich für die Wettbewerbsklassen F3J/F5J konstruierte Modell ein recht großes Spektrum an Einsatzmöglichkeiten abdeckt. Aber: geht noch mehr Flexibilität?

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Mit vollem Ballast und den kurzen Ohren ist der Orca recht nahe an einem damaligen F3B-Modell dran, Speed und Dynamik sind natürlich im Vergleich aufgrund des stärker gewölbten Profils etwas reduziert. Mit den großen Ohren und dann fast 4 Metern Spannweite und (bei unserem Orca) 2,6 kg Leergewicht hingegen, hat man einen thermikstarken Floater. Aber auch die große Version zu ballastieren macht Sinn: Der Orca verwandelt sich dann in einen exzellenten Gleiter, der sich weiträumig fliegen lässt ...

Aber ist das nicht alles doch nur ein suboptimaler Kompromiss? Kann ein variables Modell wirklich der Ersatz für mehrere andere sein? Nein, denn die Auslegung kann natürlich nicht für alle Spannweiten und Einsatzzwecke optimiert sein; aber dennoch: Die Flugleistungen sind Dank der aerodynamischen Güte des Orcas überdurchschnittlich gut, das Handling ist gut und mit den verschiedenen Möglichkeiten bei Spannweite und Ballast zu variieren, hat man ein Modell, mit dem einem nie langweilig wird, da man gefühlt immer wieder ein etwas anderes Fluggerät in der Luft hat. Andersrum: einen Wettbewerb mit dem Orca zu gewinnen, bei dem spezielle und aufwendig optimierte Modelle verwendet werden, wird ein Ding des Unmöglichen sein. 

Der neue Orca-Pro

2021 legte Aer-O-Tec eine neue Version des Erfolgsmodells mit dem Namen Orca-Pro auf: größere Leitwerke, längerer Rumpf, GPS bzw. 2 Spreadtow-Varianten und die Möglichkeiten, nicht wie bisher bis zu 490 Gramm, sondern 700 Gramm zuladen zu können, waren die Updates. Da wir damals vor einem Jahrzehnt die stabilere C 80 Bauweise geordert hatten, suchten wir nach einer Möglichkeit, auch bei unserer „alten“ Version diese fehlenden 210 Gramm irgendwie praktikabel unterzubringen. Der Orca sollte das Mehrgewicht gut verkraften können, macht er doch in der Luft einen stabilen Eindruck.

Mehr Ballast!
Um den zusätzlichen Ballast unterzubringen, hat Aer-O-Tec beim Orca-Pro die Ballasttaschen in den Flügeln nach außen hin verlängert, sodass nunmehr auf jeder Seite 4 Messinggewichte eingeschoben werden können, eines mehr als bisher. Als Bastel-Update ist ein Verlängern dieser Taschen beim alten Flügel nicht zu machen, denn das Klappenservo ist im Weg. Auch im Rumpf ist bei unserem Orca schwerpunktnah kein Platz für Ballast - so bleibt nur mehr der Hohlraum im Verbinder als letzte Möglichkeit übrig, es sein denn, man ersetzt die Messinggewichte teilweise durch Wolfram – aber das ist richtig teuer!

Die Lösung
Zwei billige 10x10 mm Messingstangen, die in die hinteren Öffnungen des Verbinders eingeschoben werden, sorgen bei Bedarf für zusätzliche 210 Gramm Abfluggewicht. Da wir den Orca mit einem Schwerpunkt bei 103 mm fliegen, hält sich die Schwerpunktverlagerung nach vorne mit knapp über 1 mm im kleinen Rahmen.

Bitte beachten: die Messingstangen müssen zur Flugzeugmitte hin allseitig etwas verjüngt werden (siehe Bilder), da hier die Wandstärke des Verbinders zunimmt. Das kann man recht einfach mit einem Tellerschleifer oder einem Winkelschleifer in 5 Minuten erledigen.

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Damit war unser Orca-Update schnell und kostengünstig erledigt.
Mit der zusätzlichen Ballastoption ist jetzt auch der „alte“ Orca noch vielfältiger einsetzbar.

Das ist die einzige Modifikation am Modell: Der Mittelsteg des Verbinders ist um 1 mm gekürzt, um Platz für das Halteplättchen zu machen.


 


Der Zusatzballast wird in die hintere Verbinderöffnung eingeschoben.
Das Halteplättchen verhindert das Verrutschen der Messingstange. Es reicht etwas über den Mittelsteg hinaus, damit der Ballast einfacher entfernt werden kann.







 

 

 

So liegen die Messinggewichte bei voller Ballastierung im Orca.
Der Schwerpunkt der sechs originalen 82 Gramm Stücke ist genau 103 mm von der Flügelvorderkante entfernt, der Rest schwerpunktnah 👌!
(Bildunterseite zeigt nach vorne).

 

 

 

Die zwei 10x10 mm Messingstangen sind jeweils 132 mm lang.
Das ergibt mit der notwendigen Verjüngung insgesamt 210 Gramm Ballast zusätzlich zu den originalen 490 Gramm. Das sind dann in Summe die gewünschten 700 Gramm.


















Neuer Orca-Pro: Update mit erhöhter Ballastiermöglichkeit.







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